Der zweite Eingang des Differenzverstärkers erlaubt die Messung von Differenzen.
Schwankungen der Versorgungsspannung zeigen sich am Ausgang kaum.
Gegentakt, Differenzverstärker, Signale
Eingangssignal:
Gleichtakt: \( u_{gl} = \frac{u_A + u_B }{2} \)
Gegentakt, Differenz: \( u_D = u_A - u_B \)
Direkte Einkopplung, keine Koppelkapazität, Gleichspannungsverstärkung
Bei 2 Eingängen kann man das Eingangssignal in einen Gleichtaktsignal und ein Gegentaktsignal zerlegen.
Idealerweise hat der Verstärker eine große Gegentaktverstärkung und keine Gleichtaktverstärkung.
Idealerweise wirkt sich eine Versorgungsspannungsänderung nicht auf das Ausgangssignal aus.
Im Allgemeinen spricht man von single ended und differentiellen (differential) Signalen.
Differentielle Signale sind nicht so störanfällig, da sich Störungen auf beide Signalleitungen auswirken
und nachfolgende Differenzverstärker mit geringer Gleichtaktverstärkung diese Störungen unterdrücken.
Funktionsweise des Differenzverstärkers
M6 ist ein Stromspiegeltransistor und stellt den
Arbeitspunkt der Schaltung IDS ein.
Mit IDS wird über gm und rD die
Verstärkung und die Leistungsaufnahme festgelegt.
ua liegt am positiven Eingang
Eine Änderung von ua bewirkt eine Änderung von der Spannung outa,
die die Sourceschaltung aus M5 (Verstärker) und M7 (Last) ansteuert.
Eine positive Änderung von ua bewirkt eine positive
Änderung der Ausgangsspannnung.
ub liegt am negativem Eingang, an der Sourceschaltung
aus M7 (Verstärker) und M5 (Last).
Am Ausgang ergibt sich dadurch die verstärkte Differenzspannung:
uD = k ( ua - ub)
Es wird als nächstes das Kleinsignalersatzschaltbild erstellt und die Gegentakt- und
Gleichtaktverstärkung berechnet.
Gegentakt- oder Differenzverstärkung vD KESB
Das Bild zeigt das Kleinsignalersatzschaltbild in LTSPICE.
M6 wird durch 2 rD6 ersetzt
In einer Schaltungshälfte fliesst der halbe Strom
M7 wird durch die gesteuerte Quelle B7 und den Ausgangswiderstand rD7
ersetzt
M5 wird durch rD5 ersetzt
Zur Berechnung der Spannungsverstärkung interessiert nur der Strom
durch rD5 (Stromteiler).
Die gesteuerte Quelle B7 und rD7 wird durch B71 ersetzt,
wobei gm durch gmx ersetzt wird.
Die Spannung ui setzt sich aus uGS7 und der Spannung an rD6 zusammen
Gleichtaktverstärkung (2): vGl mit M6 linker Zweig
Linker Zweig mit M6, M2, M4 mit Eingangsspannung vA
\( \frac{u_{outa}}{u_{a}} \approx - \frac{ r_{m4} }
{ 2 \cdot r_{D6}}
\)
Kleinsignalersatzschaltbild
M6 wird durch 2 rD6 ersetzt
In einer Schaltungshälfte fliesst der halbe Strom
M2 wird durch die gesteuerte Quelle B2 und den Ausgangswiderstand rD2
ersetzt
M4 wird durch gm4 ersetzt
Zur Berechnung der Spannungsverstärkung interessiert nur der Strom
durch gm4 (Stromteiler).
Die gesteuerte Quelle B2 und rD2 wird durch B21 ersetzt,
wobei gm2 durch gmx ersetzt wird.
Gleichtakt
Minimale und maximale Gleichtaktspannung am Eingang
Minimum
M2, M7, M6 in Sättigung
\( V_{DS6} > V_{GS6} - V_{thn} \)
\( V_{GS2} > V_{GS6} - V_{thn} \)
Maximum
M4 in Sättigung
Gegentakt
Ausgangsspannung noch ein Sinussignal
Versorgungsspannung
Simulation Aussteuerbereich
An B liegt eine Sinusspannung mit Offset 5 V und 5 V Amplitude.
An A liegt zusätzlich zu dieser Sinusspannung eine kleines Sinussignal mit 10 mV und einer höheren Frequenz an.
Für Gleichtakt Eingangsspannungen oberhalb von ca. 8.5 V und unterhalb von 2 V funktioniert
die Differenzverstärkung nicht und eine konstante Ausgangsspannung ist sichtbar.
Ansonsten wird die Eingangsamplitude von 10 mV auf eine Amplitude von ca. 1 V verstärkt.
Variationen:
Gegentakt AC Simulation ergibt 40 dB
Gleichtakt AC Simulation mit VB AC 1 ergibt -46 dB
Bei der Gleichtaktsimulation wird nicht rD5 sondern gm5 wirksam.
Berechnen Sie den Arbeitspunkt.
Berechnen Sie den Übertragungsleitwert, den Ausgangswiderstand
und die Spannungsverstärkung.
Wie groß ist der Aussteuerbereich?
VOUT = 8.13 V
V1 = 3.25V
Verstärkung:
uin = 5 mV
uout = 8.55 V - 8.13 V = 0.42 V
|vu| = 80
Simulation Cmd: DC Transfer
--- Transfer Function ---
Transfer_function: 80.7305 transfer
v1#Input_impedance: 1e+020 impedance
output_impedance_at_V(out): 315150 impedanc
Im Bild wird eine transiente Simulation über die Zeit von 1 ms gezeigt.
Der Operationsverstärker hat am Ausgang für 0 V Differenzspannung einen Offset von 8.0V.
Wie in der nächsten Vorlesung gezeigt kann man diesen Pegel mit einer 2.Verstärkerstufe
auf einen geeigneten Wert setzen.