Hochschule Kempten      
Fakultät Elektrotechnik      
Elektronik 3       Fachgebiet Elektronik, Prof. Vollrath      

Elektronik 3

04 pn-Übergang

Prof. Dr. Jörg Vollrath


03 Halbleiter



Länge: 00:42:10
0:0:0 Oszilloskop XY Diodenkennlinie

0:0:50 Oszilloskop Trigger

0:2:27 Strommessung mit Widerstand

0:4:9 Add XY

0:6:38 Mitschrift Notizen

0:7:42 Leuchtdiode

0:8:14 Eindimensionaler pn Übergang

0:11:34 Poissongleichung Ladungsträger, Feld und Potential

0:13:58 Transportgleichung, Kontinuitätsgleichung

0:14:56 Sperrschichtdicke

0:16:23 Diffusionsspannung

0:20:8 Beispiel Berechnung Diffusionsspannung und Sperrschichtdicke

0:22:18 Math Notepad zur Berechnung

0:26:5 k Boltzmannkonstante

0:27:15 Diffusionsspannung 0.6..1.1 V, Sperrschichtdicke

0:29:10 Höhere Dotierstoffkonzentration kleinere Raumladungszone

0:29:50 Raumladungszone mit externer Spannung

0:31:30 Animation Diodenverhalten Kennlinie, Ladungsträger

0:35:1 Diodengleichung und Kennlinie

0:37:20 Diodenparameter Is, n

0:38:0 Lineare und logarithmische Darstellung

0:42:10 Formula E

Rückblick und Ausblick


Heute:


Elektronische Schaltungstechnik, Reinhold: Kapitel 3, S. 41-64
Microelectronic, Jaeger: Chapter 3, page: 75-133

LED



Quelle: Joerg Vollrath

Fragen

Ein pn-Übergang: Diode

  • pn Übergang
    • Diffusionsstrom
    • Driftstrom
    • Raumladungszone
  • Strom Spannungs Kennlinie
    • Vorwärts und Rückwärtsbetrieb
    • Temperaturabhängigkeiten
    • Durchbruch
  • Dynamisches Verhalten
  • Modelle und Ersatzschaltbilder
    • Mathematisches Modell
    • SPICE Modell
  • Gross und Kleinsignalanalyse
  • Diodentypen:
    • Shottky-Diode, Zener-Diode, Kapazitätsdiode, Solarzellen,
    • LED
  • Diodenschaltungen
    • Gleichrichter
    • Spannungsstabilisatoren

Ein pn-Übergang eindimensional (1)

  • Ein p- und ein n-Halbleiter grenzen aneinander:
    • pn-Übergang
  • Schaltsymbol
  • Wirkprinzip
    • Ladungsträgerdichte
    • Diffusionstrom
    • Ladungsdichte
    • Driftstrom
  • Es liegt keine äußere Spannung an.
Anode: p-dotiert z.B. Bor
Kathode: n-dotiert, z.B. Phosphor
Ein intrinsischer Halbleiter

2 dotierte Halbleiter: n- und p-dotiertes Gebiet (ND, NA)

Diode: 2 dotierte Halbleiter im Kontakt: n- und p-dotiertes Gebiet

Quelle: Vollrath
Ein intrinsischer Halbleiter hat keine Dotierung. Die Eigenleitungsladungsträger stehen für die Leitung zur Verfügung.
Bringt man einen n- und p-dotierten Halbleiter in Kontakt, diffundieren die beweglichen Ladungsträger entlang des Konzentrationsgradienten. Feste Ladungen bleiben zurück, die ein elektrische Feld erzeugen.
Im Gleichgewicht sind der Driftstrom (Ladung, Feld) und der Diffusionsstrom (Konzentrationsgradienten) gleich gross.
Die Kästchen mit Plus oder Minuszeichen sind feste Ladungen.
Die Kreise mit Plus oder Minuszeichen sind bewegliche Ladungen.

Der pn-Übergang eindimensional (2)

  • Ionisierte Dotierungsatome:
    • Feste Ladung
  • Elektrisches Feld
  • Raumladungszone
  • Poissongleichung: U, E
    \( \frac{d(\epsilon_H E)}{dx} = \rho = q(N_D^+-N_A^-+p-n) \)

    \( E = \int \frac{q}{\epsilon_H} \cdot (N_D^+-N_A^-+p-n) \, \mathrm{d}x \)
  • Diffusionsstrom
  • Driftstrom
  • Potenzial, Spannung
  • \( U = \int E \, \mathrm{d}x \)
    ohne äußeres Feld: Diffusionsspannung




Poisson-Gleichung: Eine vorhandene elektrische Ladung erzeugt ein elektrisches Feld.
Entlang eines elektrischen Feldes ensteht eine elektrische Spannung.

Differentialgleichungssystem

Ausdehnung der Sperrschicht/Raumladungszone (RLZ)

Beispiel: Diffusionsspannung und Sperrschicht einer Diode

Berechnen Sie die Diffusionsspannung und die Sperrschichtdicke (Raumladungszonendicke) einer Siliziumdiode mit NA=1·1017cm-3 und ND=1·1020cm-3.
\( \epsilon_{Si} =11.8· \epsilon_0 =11.8·8.85 ·10^{-14}Fcm^{-1} \)
\( q=1.6 ·10^{-19}C; kT/q=0.025V; n_i=1.5·10^{10}cm^{-3} \)
MathNotepad

Raumladungszone mit äußerer Spannung

Diode mit äußerer Spannung

  • Verteilung beweglicher Ladungsträger
  • Sperrrichtung
    • Die Raumladungszone wird größer
    • Es stehen keine beweglichen Ladungsträger in der Raumladungszone zur Verfügung
    • Kein Stromfluß
  • Durchlassrichtung
    • Die Anzahl beweglicher Ladungsträger erhöht sich.
    • Es fliesst ein Strom



<---- Diodenspannung ----
0V

Strom-Spannungskennlinie der Diode

  • Vorwärtsbetrieb \( I_D = I_S\left( e^{\frac{qU}{nkT}}-1\right) \)
  • Näherung für \( \frac{U}{nU_T} \gt 1 \)         \( I_D = I_S \left( e^{\frac{U}{nU_T}} \right) \)
  • Temperaturspannung: \( U_{T} = \frac{kT}{q} = 0.025 V \) für T=300K, Raumtemperatur
  • \( 10^{-18}A \lt I_S \lt 10^{-9} \)
  • Schleusenspannung oder Flussspannung
  • Darstellungen
    • Achsen linear
      • Strombereich für positive und negative Werte unterschiedlich
    • Stromachse logarithmisch
      • Stromwerte absolut
      • Kein Logarithmus einer negativen Zahl möglich
      • Ablesen des Exponenten

Quelle: Vollrath

Rückblick


Kapazitäten

Sperrschichtkapazität
(Junction Capacitance)
  • CS, CJ
\( C_{j0} \): Diodenkapazität bei 0V

\( C_S = C_J = \frac{C_{J0}}{\sqrt{1-\frac{U}{U_D}}} \)

Es bildet sich eine Raumladungszone mit festen Ladungsträgern.
Durch die äußere Spannung wird die Größe der Raumladungszone und damit die Kapazität verändert.
Dies wirkt wie ein Plattenkondensator.
Diffusionskapazität
Bei einem Stromfluss befindet sich ein Überschuss an Ladungsträger in der Diode. Bei Änderung der angelegten Spannung verändert sich dieser Ladungsträgerüberschuss.

\( C_D = \frac{d(Q)}{dU} = \tau_D \frac{I}{U_T} \)

τD: Transitzeit
UT: Temperaturspannung

Schaltverhalten: Einschalten und Ausschalten

SPICE Simulation
τd Aufladung der Diffusionskapazität
Stationärer Strom I1

\( \tau_S = \tau_D ln\left( 1- \frac{I_1}{I_2} \right) \)
τS Speicherzeit: Entladung der Diffusionskapazität
tf Abfallzeit tf ~ CS(RV+RB)

td Stromspitze Einschalten, ts konstanter Gegenstrom, tf Abfall des Gegenstroms
Für positive Spannung U1 erwartet man einen Stromfluss (12 mA) und für negative Spannung U1 keinen Stromfluss, ein Sperrverhalten.
Beim Abschalten sieht man in der Simulation dennoch für eine gewisse Zeit (ts) einen unerwünschten Sperrstrom (-25mA).

Man kann den Einfluss des Widerstandes R1, der Flussspannung/Flusstrom und der Sperrspannung auf die Stromspitze in Flussrichtung und den Sperrstrom, wie in der Gleichung für τS angegeben untersuchen.

Schaltverhalten: Messung


Mittlere Diode aus dem Diodenversuch.
Kleinster Widerstand 100 Ω am Ende des Sockels.
C1 zeigt das Rechteckeingansgsignal zwischen +8 V und -2 V mit einer Frequenz von 500kHz.
C2 zeigt die Diodenspannung.
Ohne eine Speicherladung im pn Übergang, sollte der Strom (M1) durch die Diode bei Sperrspannung sofort Null werden.
Da gespeicherte Ladung vorhanden ist, sieht man noch einen Stromfluss.
Dieses Verhalten entspricht einem Kapazitätsverhalten, man spricht von der Diffusionskapazität.

Nächstes Mal:


Diodenschaltung