CMOS Transistoren als Schalter
| Symbol | Eingang: Gate |
PFET Transistor:
- Eingang 1: Schalter offen
- Eingang 0: Schalter geschlossen
- Logikschaltung: PFETs im Schaltplan oben, verbunden mit VDD
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NFET Transistor:
- Eingang 1: Schalter geschlossen
- Eingang 0: Schalter offen
- Logikschaltung: NFETs im Schaltplan unten, verbunden mit GND, VSS, 0V.
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Zur Realisierung von booleschen Funktionen werden MOSFET (metal oxide semiconductor field effect transistor)
Transistoren eingesetzt.
Dabei werden Halbleiter (semiconductor, Silizium) verwendet, bei denen man durch Einbringen von Femdatomen
(Dotierung) die Leitfähigkeit (Elektronen, Löcher) verändern kann.
Der MOS Transistor hat drei Anschlüsse Gate, Drain und Source.
Das Gate ist der Eingang. An der Drain ist der Ausgang und an der Source ist VDD (Betriebsspannnung, PFET)
oder GND (0 V, NFET).
FET Feldeffekttransistor ist der Überbegriff für Halbleiterbaulemente, bei denen das
elektrische Feld zwischen Gate und Kanal den Kanalwiderstand steuert bzw die Verbindung
zwischen Drain und Source trennt oder schliesst.
Es gibt PFETs (PMOSFETs, Löcherleitung, positive Ladungsträger, Löcher) und
NFETs (NMOSFETs, negative Ladungsträger, Elektronen) deren Verhalten komplementär sind
(complementary metal oxide semiconductors, CMOS).
Ist die Gatesourcespannung beim NFET positiv, größer als eine Schwellspannung (threshold voltage),
wird die Verbindung zwischen Drain und Source leitend (Ein Schalter wird geschlossen).
Ist die Gatesourcespannung beim PFET negativ, kleiner als eine Schwellspannung, wird die Verbindung zwischen
Drain und Source leitend (Ein Schalter wird geschlossen).
Durch geschicktes Kombinieren der Transistoren können Logikfunktionen technisch realisiert werden.
Fast alle modernen Mikroprozessoren und digitalen Schaltungen werden mit CMOS Transistoren realisiert.
CMOS Inverter (NOT) als Transistorschaltung
Der Schaltplan zeigt einen Inverter, eine Nicht (NOT) Funktion.
Nach der Wahrheitstabelle soll bei einer '1' am Eingang eine '0' am Ausgang erscheinen.
Das Signal wird invertiert.
Jeder Logikschaltkreis benötigt eine Spannungsversorgung (VDD).
Früher wurde für die Darstellung der '1' 5 V verwendet.
Mit der Verkleinerung der Transistoren wurde die Geometrie kleiner.
Damit die auftretenden elektrischen Feldstärken gleich blieben, wurde auch die Versorgungsspannung verkleinert.
2018 arbeitet man mit Versorgungsspannungen um die 1 V.
Dieser Pegel wird auch für die Logiksimulation verwendet.
Im Praktikum sind Bausteine im Einsatz, die eine Versorgungsspannung zwischen 2.5 V und 5 V benötigen.
CMOS Inverter (NOT) Funktionalität
- PFET, NFET
- Eingang1 -> Ausgang 0
- Kein Stromfluss von VDD nach GND
- Input 0 -> Output 1
- No current from VDD to GND
- Transition Region
- VDD = 1.0V
- Eingang: VIH > 0.6V, VIL < 0.4V
- Ausgang: VOH > 0.7V, VOL < 0.3V
- Ideale Kurve: rot
- Reale Kurve: blau
- Strom: grün
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In der Simulation wird die Kennlinie eines Inverters dargestellt.
Bei der Simulation wird am Eingang die Spannung Vin von 0 auf 1 V verändert und
die Ausgangsspannung beobachtet.
Die Ausgangsspannung Vout ändert sich um Vin = 0.5 V von 1 V auf 0 V.
Man sieht in Grün, dass der Strom bei 0.5 V maximal ist.
Bei 0 V und 1 V Eingangsspannung fließt fast kein Strom.
In Rot ist noch die Idealkennlinie eines Inverters dargestellt.
Die reale Kennlinie ist sehr nah an der idealen Kennlinie.
Da um 0.5 V ein digitales Ergebnis nicht klar definiert ist, spezifiziert man mindest Eingangspegel VI
und Ausgangspegel VO (output) für '0' low (L) und '1' high (H),
mit denen das digitale System korrekt arbeitet.
Darstellung boolescher Verknüpfungen NAND
Schaltfunktion
Y = f(X1,X2) = /(X1 ^ X2) = !(X1 · X2)
X1, X2: Eingangsvariablen
Y: Ausgangsvariable
^: Operationssymbol
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Schaltzeichen, Schaltsymbol
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Wahrheitstabelle
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Textuelle VHDL Beschreibung
entity NAND is port (
X1,X2: in bit;
Y: out bit);
end NAND;
architecture logic of NAND is
begin
Y <= NOT(X1 and X2);
end
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Boolesche Algebra Grundfunktionen
Schaltfunktion
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Schaltsymbol
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Wahrheitstabelle
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NICHT, NOT
\( Y = \overline{X} = !X = /X \)
Y <= not (X);
Y = !X;
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Der Kreis markiert die Invertierung des Signals.
Zur vereinfachten Darstellung kann statt eines
Inverters ein Kreis am Eingang gezeichnet werden.
Boolesche Algebra Grundfunktionen
Schaltfunktion
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Schaltsymbol
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Wahrheitstabelle
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UND, AND
Y = X1 ^ X2 = X1 · X2
Y <= X1 and X2;
y = X1 && X2;
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ODER, OR
Y = X1 v X2 = X1 + X2
Y <= X1 or X2;
y = X1 || X2;
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Diese Grundfunktionen finden sich in Formelsammlungen wieder oder werden auswendig gelernt.
Die Namen entsprechen der erwartenden Funktion (sprechende Namen).
UND: Nur wenn Eingang X1 und Eingang X2 '1' sind ergibt sich am Ausgang eine '1'.
ODER: Immer wenn Eingang X1 oder Eingang X2 '1' ist ergibt sich am Ausgang eine '1'.
Boolesche Algebra Grundfunktionen
Schaltfunktion
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Schaltsymbol
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Wahrheitstabelle
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NAND
\( Y = \overline{X1 \wedge X2} \)
\( Y = \overline{X1 · X2} \)
Y <= not (X1 and X2);
y = not(X1 && X2);
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NOR
\( Y = \overline{X1 \vee X2} \)
\( Y = \overline{X1 + X2} \)
Y <= not( X1 or X2);
y = not( X1 || X2);
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Das vorgestellte N steht für not oder nicht.
Das Ausgangssignal der UND oder ODER Funktion wird invertiert.
Logikfunktionen
Logikfunktionen in Excel
Simulation und Messung boolescher Verknüpfungen
Boolesche Algebra
Genauso wie für die Rechenregeln und Gesetze für natürliche Zahlen gibt es
Rechenregeln und Gesetze für die boolesche Algebra.
Mehr Eingänge
Physikalische Realisierung
7400 4-fach NAND mit 2 Eingängen (Dual in line DIL14 Gehäuse)
Darstellung von NICHT, UND, ODER durch NAND Funktionen
Der Beweis der Äquivalenz ergibt sich entweder durch Vergleich der Wahrheitstabellen
oder durch Umformung der Gleichung mit der booleschen Algebra.
NAND: y = /(x1 · x2)
NICHT: /x = /(x · x)
UND: x1 · x2 = /(/(x1 · x2))
ODER: x1 + x2 = /(/x1 · /x2)
x1 | x2 | NICHT(X1) /x1 | NICHT(X2) /x2 |
NAND / (x1 · x2) | UND x1 · x2 | ODER x1 + x2 |
NOR /x1 · /x2 |
0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 1 |
0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 |
1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 0 |
1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 |
Verzögerungszeit
Propagation delay
Vorstellung in der Elektrotechnik:
Aufladung eines Kondensators (RC Delay)
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Propagation Delay tP:
Blaue Pfeile
Unterschiedlich für fallende und steigende Signale (Flanken)
Unterschiedliche Transistoren sind aktiv.
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Beispiel
Definition
Die Zeit wird von der Änderung des Eingangssignals zur
Änderung des Ausgangssignals gemessen.
Eine Lastkapazität (Eingangskapazität C der nächsten
Logikschaltung) wird durch einen Transitor mit einem
Kanalwiderstand RDSon aufgeladen.
Bezugspegel zur Messung der Zeit sind 50% der Versorgungsspannung (Logisch '1').
Die Verzögerungszeit kann je nach steigender (PFET) oder fallender (NFET) Flanke
des Signals am Ausgang variieren.
Die Verzögerungszeit kann bei verschiedenen Musterwechseln am Eingang unterschiedlich
sein.
tpdLH= t2 - t1; Der Ausgang geht von Low (0) auf High (1)
tpdHL= t4 - t3; Der Ausgang geht von High (1) auf Low (0)
Ursache
Jeder CMOS Transistor hat eine Eingangskapazität am isolierten Gate und einen
Widerstand zwischen Drain und Source.
Über den Widerstand wird die Eingangskapazität des nächsten Gatters aufgeladen oder entladen.
Dies benötigt etwas Zeit.
Zusammenfassung und nächste Vorlesung
- Transistorrealisierung der boolschen Grundfunktionen
Nächstes Mal